Wenn sich die Blätter färben und die Tage kürzer werden, beginnt nicht nur die gemütliche Jahreszeit – sondern auch die Zeit erhöhter Infektionsrisiken. Mit dem Herbst rückt die Grippesaison in den Fokus, die vor allem für ältere Menschen eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr darstellen kann. Seniorinnen und Senioren gehören zu den besonders gefährdeten Personengruppen, da ihr Immunsystem häufig geschwächt ist und Infektionen schwerwiegendere Verläufe nehmen können. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die jährliche Grippeimpfung bildet dabei eine zentrale Säule der Prävention. Doch auch darüber hinaus leisten einfache, alltagstaugliche Maßnahmen – wie gute Händehygiene, regelmäßiges Lüften und das Vermeiden unnötiger Ansteckungsquellen – einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung unserer älteren Mitmenschen. Ein achtsamer Umgang miteinander und gezielte Aufklärung stärken nicht nur das Immunsystem, sondern auch das Vertrauen – und helfen, gemeinsam sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Mit zunehmendem Alter lässt die körpereigene Immunabwehr nach. Das bedeutet: Viren wie das Grippevirus können sich leichter ausbreiten und verursachen häufiger schwere Krankheitsverläufe. Eine Grippe ist keineswegs harmlos – sie kann zu Lungenentzündungen, Herz-Kreislauf-Komplikationen oder sogar Krankenhausaufenthalten führen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher ausdrücklich die Grippeimpfung für alle Menschen über 60 Jahre – idealerweise im Oktober oder November. Besonders wichtig ist dabei der sogenannte „Hochdosis-Impfstoff“, der speziell für ältere Menschen entwickelt wurde. Er erzeugt eine stärkere Immunantwort als herkömmliche Grippeimpfstoffe und bietet somit einen besseren Schutz.
Impfungen sind ein zentraler Pfeiler der Prävention – aber nicht der einzige. Gerade im Pflegealltag können viele kleine Routinen dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren. Gründliche Hygiene, bewusster Kontakt mit Erkältungspatient:innen und ein wachsames Auge auf erste Symptome helfen, Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.
Pflegekräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Impfberatung älterer Menschen. Durch empathische und faktenbasierte Aufklärung – insbesondere zu Wirkweise, Nebenwirkungen und Ablauf der Impfungen – können sie Vertrauen schaffen und Unsicherheiten abbauen. Wichtig ist dabei eine verständliche Kommunikation ohne Druck. Auch Angehörige und das Pflegepersonal selbst sollten geimpft sein, um Bewohner:innen zu schützen und Infektionsketten zu unterbrechen. Impfaktionen in Pflegeeinrichtungen erleichtern den Zugang. Im Herbst bietet sich die Gelegenheit, mit guter Vorbereitung und klarer Aufklärung gemeinsam sicher durch die Grippesaison zu kommen. Jede Impfung ist ein wertvoller Beitrag zur Gesundheit älterer Menschen.